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Roman Horschig

Sportmarketing beim DFB: Klarna und der Wandel der Sponsorenlandschaft

Die Euro in Deutschland hat auch die Sinne für das Sportsponsoring hierzulande geschärft. Im Sportmarketing liegt ein riesiges Potenzial, aber auch die Art der Unterstützung muss klar überlegt sein. Nachdem wir zuletzt die UEFA-Sponsoren aus Fernost für Euch gecheckt haben, werfen wir nun einen Blick auf das Sponsoring des größten nationalen Sportfachverbandes der Welt: dem DFB. Wer sponsert überhaupt den renommierten Dachverband? Und welche Vorteile erhoffen sich die Sponsoren daraus?



Zuletzt stand in Sachen Sponsoring beim deutschen Fußballbund etwas überraschend eine schwedische Firma im Fokus. In Sachen Vermarktung im Sport zählt der DFB zu den absoluten Topzielen von Unternehmen und auch der Konzern aus Stockholm erhofft sich viel von der Partnerschaft mit dem weltbekannten Fußballverband. Sportmarketing aus dem Norden für den Fußball! Auch der Zeitpunkt schien sinnvoll gewählt, kurz vor der Heim-EM in der Bundesrepublik. Diese wurde dann bekanntlich dann auch ein Mega-Erfolg, quasi auf allen Ebenen. Doch wer hatte Klarna beim riesengroßen Event wirklich wahrgenommen? Im Verhältnis zu den Kalibern aus unserem letzten Blog doch recht wenige.

Die Sponsoren der UEFA zu denen unter anderem einige Unternehmen aus China und Visit Qatar zählen waren während der Titelkämpfe in der Bundesrepublik deutlich präsenter. Die DFB-Sponsoren sind hier logischerweise nur zweitrangig, da die Union der Europäischen Fußballverbände das Turnier ja auch ausrichtet. Die Zeit eines DFB-Unterstützers wie Klarna kommt jetzt eher außerhalb des Turniers. Beispielsweise bei den kommenden Nations-League Spielen, generell bei Länderspielen und auch auf den digitalen Kanälen des DFB. Gerade der YouTube-Kanal des Fußballbundes erlebt gerade einen kleinen Boom und könnte in Zukunft in Sachen Vermarktung immer relevanter werden. Die klassische Bandenwerbung ist dabei natürlich immer noch ein Bestandteil einer Sponsoring-Kooperation, aber Partner des DFB werden natürlich deutlich umfangreicher in Vorgänge eingebunden. Klarna wird beispielsweise in das Bezahlsystem des DFB-Fanshops eingewoben, dazu sollen junge Fans via Social Media für das Thema Geld sensibilisiert werden. Win-Win auf vielen Ebenen also. Im allergrößten Fokus steht natürlich in Sachen Vermarktung im Sport weiterhin der Ausrüster des größten Sportfachverbandes, der auf der Webseite immer als Hauptpartner geführt wird. Doch gerade hier schlug ein Partnerwechsel des Verbandes Anfang des Jahres maximale Wellen.

 

Nach 70 Jahren Partnerschaft mit der deutschen Firma adidas entschied sich der DFB ab dem Jahr 2027 zur amerikanischen Firma Nike zu wechseln. Globale Sportstars will das US-Unternehmen aus den Akteuren der Nationalmannschaft machen, sportmarketingtechnisch hat das Unternehmen aus Oregon den deutschen Widersacher wohl ausgestochen. Auch den Amateurfußball will der Konzern mit einem gezielten Konzept noch stärker pushen. Doch nicht nur in diesen Bereichen, auch geldtechnisch zahlt der neue Partner aus Nordamerika wohl fast das Doppelte. Auch wenn der DFB in Sachen Kooperationen keine Zahlen veröffentlicht, weiß jeder, dass es um den Verband finanziell nicht wirklich gut bestellt ist. Der schnöde Mammon, er spielt bei der Vermarktung im Sport auch eine gewaltige Rolle. Ein Geben und Nehmen mit vielen Millionen, in Sachen Nike und DFB sollen wohl um die hundert fließen.


Und so finden sich unter den Top-Partnern des DFB auch viele große, namhafte Unternehmen, die sich so eine Partnerschaft leisten wollen. VW, Coca-Cola, die deutsche Telekom und Lufthansa sind da unter anderem zu finden. Die Airline fliegt die Nationalmannschaft zum Beispiel zu großen Turnieren und Länderspielen. Alle werden sich die Kooperation einiges kosten lassen und damit den Fußball hierzulande unterstützen. Vor dem nächsten großen Ding, mit der Männer-WM 2026 stehen ja auch noch einige Highlights an. Im Vordergrund ganz klar das 125-jährige Jubiläum des Verbandes im nächsten Jahr, aber auch die Frauen-EM könnten Blicke auf sich ziehen. Und bis dahin gilt es auch als Sponsor die Sinne zu schärfen. Denn die Konkurrenz ist groß und wertvolle Werbeflächen heiß begehrt.

 

Mit seinen mehr als sieben Millionen Mitgliedern bleibt der DFB selbst weltweit ein ganz heißes Eisen für die Vermarktung im Fußball. Und ist in der Verhandlung mit möglichen Partnern auch in einer guten Position. So sieht das nicht nur Klarna, deren Head of Northern and Central Europe Dominic Hoffmann es so ausdrückt: „Wir sind stolz, von nun an offizieller Partner des DFB und der Nationalmannschaft zu sein und unsere Marke auf dieser großen Bühne zu zeigen.“ Auch wenn der DFB in den letzten Jahren öffentlich vielleicht nicht immer positiv wahrgenommen wurde, bleibt ein Sponsoring des Verbandes vor allem eines: Eine Klare Sache!

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